Unsere Methode
Learning by Living
Unser Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, sich im komplexen 21. Jahrhundert zurechtzufinden, ihr Leben und die Gemeinschaft aktiv zu gestalten. Dafür müssen wir sie in die Lage versetzen, in jeder Situation jede Herausforderung zu reflektieren, selbstbewusst und verantwortlich anzugehen. Unsere Theory of Change zeigt, wie es geht.
Wirkansatz
Die Theory of Change
FACK schafft Räume und soziale Kontexte, in denen junge Menschen neue Erfahrungen über sich selbst, andere und die Welt machen können. Im Zentrum stehen dabei die Weiterentwicklung von drei entscheidenden Dimensionen:
- Reflexionskompetenz ist die Fähigkeit, zu bewussten Erkenntnissen über etwas zu gelangen.
- Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, mit eigenem Verhalten ein bestimmtes Ergebnis erzielen oder eine bestimmte Folge herbeiführen zu können.
- Verantwortungszuschreibung ist eine allgemeine Verhaltenstendenzen, die Verantwortung für Ereignisse, nach innen oder außen zu schieben.
Die Herausforderung
Die Anforderungen der Welt an jeden Einzelnen von uns sind durch unseren Fortschritt immens gewachsen, unsere Fähigkeiten, mit diesen Herausforderungen umzugehen, nicht. Folglich wachsen viele Menschen mit der Überzeugung auf, dieser komplexen Welt nicht gerecht zu werden zu können. Sie lernen, Verantwortung an Dritte weg zu schieben, nehmen sich als unzufrieden, unwirksam und unsicher vor. Die Folgen: Abwanderung – Angst – Ausgrenzung – Autoritarismus



Unser Ansatz
Wenn wir junge Menschen in ein soziales Umfeld integrieren, in dem sie offen und gleichrangig mit anderen über Bedürfnisse und Ideen sprechen, Räume für Herausforderungen erkennen und nutzen, erleben, wie andere junge Menschen aktiv Verantwortung übernehmen, von anderen jungen Menschen Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die Unterstützung von anderen jungen Menschen bekommen, dann entstehen zwei Arten von Veränderung in jungen Menschen.

Veränderung
Veränderung im Menschen geschieht in zwei Schritten: Zunächst führt eine entscheidendes Erlebnis eine neue Perspektive ein, anschließend muss diese in den Alltag übertragen und dauerhaft verstärkt werden.
Deshalb zielen unsere Formate zum einen auf sogenannte Reframing-Momente: bedeutsame Erlebnisse, in denen innere Überzeugungen irritiert und neu bewertet werden. Darauf aufbauend gestalten wir um unsere Teilnehmenden und Mitwirkenden zum anderen das alltägliche Miteinander so, dass sich diese Erkenntnisse festigen können, durch Wiederholung, Beziehung und Beteiligung. Wir bauen ein möglichst dichtes und befähigungs soziales Umfeld um junge Macherinnen und Macher auf, in denen Reflexionskompetenz, Verantwortungszuschreibung und Selbstwirksamkeit verstärkt werden.

Veränderung in jungen Menschen
Durch ihre Mitwirkung erleben junge Menschen auf neue Weise: als wirksam, als bedeutsam, als Teil eines Zusammenhangs. Sie lernen, ihre eigenen Motive, Werte und Bedürfnisse zu erkennen und die anderen Menschen zu verstehen. Sie übernehmen Verantwortung, nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Sie erleben sich als aktiv, vernetzt und entscheidungsfähig, auch in komplexen Situationen.

Veränderung durch junge Menschen
Junge Menschen, die bei FACK gewachsen sind, bringen sich in ihrem Umfeld ein; sei es in der Schule, im Verein, im Sozialraum oder im eigenen Projekt. Sie übernehmen Verantwortung für Prozesse, Menschen und Ideen. Sie schaffen Räume für andere, setzen Impulse und stoßen Veränderungen an. Ihre Haltung wirkt ansteckend: Sie inspirieren, befähigen und ermutigen andere, ebenfalls aktiv zu werden.

Vision
Unsere Vision ist eine Gesellschaft, in der junge Menschen sich als aktive Gestalter:innen des Gemeinwohls erleben. Eine Gesellschaft, die auf Vertrauen, Vielfalt und Zusammenarbeit basiert und die von Menschen getragen wird, die bereit und in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Wir glauben: Wenn junge Menschen sich als Change Maker erfahren, können sie zu einer Kraft werden, die weit über sie selbst hinaus wirkt – in Beziehungen, Organisationen, Communities und Systeme hinein.

Wirkung
Im Rahmen der Wirkungsakademie von Value for Good haben wir eine adaptive Wirkungsmessung, -steuerung und -kommunikation für unsere Arbeit entwickelt. Bei FACK verstehen wir Wirkung nicht als Reichweite, sondern als echte Veränderung: im Denken, Fühlen und Handeln junger Menschen. Unsere Wirkungsmessung zeigt, ob und wie Teilnehmende durch unsere Programme wachsen – und hilft uns, diese Angebote gezielt weiterzuentwickeln. Sie ist kein Kontrollinstrument, sondern ein Werkzeug für Qualität, Vertrauen und echte pädagogische Entwicklung.
Was wir unter Wirkung verstehen
Wirkung entsteht für uns dann, wenn sich bei jungen Menschen nachweislich etwas verändert – durch das, was wir tun. Im Fokus stehen drei Kompetenzen:
- Reflexionsfähigkeit
- Verantwortungsübernahme
- Selbstwirksamkeit
Nur wenn sich in mindestens einer dieser Dimensionen etwas bewegt, sprechen wir von Wirkung. Dabei berücksichtigen wir immer auch den Kontext: Biografie, Beziehungen und Umfeld.

Wie wir wirkung messen
Mit unserem Attendance Tracking erfassen wir, wie, wann und in welcher Rolle junge Menschen bei FACK mitwirken – von der Teilnahme an Workshops bis zur Mitgestaltung von Events. Daraus ergibt sich ein Teilhabe-Score, der zeigt, wie stark jemand eingebunden ist. Nicht zur Bewertung, sondern um Zusammenhänge mit Kompetenzentwicklung besser zu verstehen.
Unsere Kurzzeit-Wirkungsmessung macht Veränderungen im Erleben direkt sichtbar – zum Beispiel nach Workshops oder Meetings. Mit kurzen Online-Befragungen erfassen wir, wie Teilnehmende ihre Selbstwirksamkeit, Reflexionsfähigkeit oder Verantwortungsübernahme erleben. Diese Ergebnisse fließen direkt in unsere pädagogische Arbeit zurück.
Unsere Langzeit-Wirkungsmessung fragt: Was bleibt? Mithilfe wissenschaftlich fundierter Tests und Vergleichsgruppen messen wir nachhaltige Veränderungen über längere Zeiträume hinweg. So können wir belegen, dass und wie unsere Arbeit wirkt – differenziert, fundiert und nachvollziehbar.
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2021
84
2022
176
2023
290
2024
1.175
Menschen waren ein Teil von FACK.
14
40
108
134
von jungen Menschen gemachte Projekte, Veranstaltungen und Events
82
196
323
812
Mal haben junge Menschen in Projekten Verantwortung übernommen oder Ideen umgesetzt
Die ChangeMaker Journey
Die Changemaker Journey beschreibt den Entwicklungsweg von Menschen hin zu einem selbstbestimmten, verantwortungsvollen und gestaltenden Leben. Sie zeigt: Niemand wird als „Macher:in“ geboren – Menschen entwickeln sich dorthin, wenn sie Verantwortung übernehmen, Erfahrungen sammeln und an realen Herausforderungen wachsen.
Sie ist kein lineares Modell, sondern eine dynamische Bewegung zwischen Rollen, die Menschen im Laufe ihrer Entwicklung einnehmen. Diese Rollen sind keine Etiketten oder Hierarchien, sondern Zustände, die sich durch Gelegenheiten, Anerkennung, Unterstützung und eigene Entscheidungen verändern lassen als Orientierungspunkte in einem dynamischen Prozess.
Menschen unterscheiden sich in ihrer Haltung, also darin, wie sie die Welt sehen und welche Rolle sie sich selbst zuschreiben. Dieses Selbstkonzept entsteht aus drei Kompetenzen: Reflexionskompetenz, Selbstwirksamkeit und Verantwortungszuschreibung. Je nach Ausprägung dieser Fähigkeiten ergibt sich ihre Haltung zur Welt und damit, wie sie denken, fühlen und handeln. Die Reihenfolge, in der sich die drei Kompetenzen entwickeln, prägt den individuellen Verlauf.
Nicht alle starten an derselben Stelle, und nicht alle erreichen die finalen Rollen. Die Journey erkennt an, dass Entwicklung unterschiedlich verläuft und jede Rolle ein wertvoller Ausdruck einer aktuellen Lebensrealität ist. Jede der drei Kompetenzen liegt in drei aufeinander aufbauenden Stufen vor.

Reflexionskompetenz
... meint die Fähigkeit, eigene und fremde innere Beweggründe zu erkennen und einzuordnen.
Es fehlt die Fähigkeit, über eigene Motive, Bedürfnisse oder Werte bewusst zu reflektieren.
Es gelingt, diese eigenen inneren Anteile für sich zu erkennen, zu benennen und gedanklich zu bearbeiten.
Es wird zusätzlich die Perspektive anderer Menschen erfasst: Man kann über deren Motive, Werte und Bedürfnisse nachdenken und diesen eigenständig Bedeutung beimessen.

Verantwortungsattribution
... beschreibt die Frage, wem eine Person Wirkung und Einfluss zuschreibt – sich selbst oder anderen.
Die Verantwortung liegt vollständig im Außen – das Umfeld, andere Menschen oder Umstände gelten als ausschlaggebend.
Die eigene Person wird als auslösende und verantwortliche Kraft anerkannt.
Verantwortung wird als geteilte Dynamik verstanden: Man erkennt sowohl die eigene Verantwortung als auch die der Menschen im Umfeld. Alle tragen zur Gestaltung gemeinsamer Realität bei.

Selbstwirksamkeit
... meint die Überzeugung, durch eigenes Verhalten eine Wirkung erzielen zu können.
Es besteht keine Erwartung, durch das eigene Handeln ein bestimmtes Ziel erreichen zu können.
Es entsteht die Überzeugung, durch gezieltes Verhalten Veränderungen herbeiführen und gesetzte Ziele erreichen zu können.
Das Vertrauen wächst, durch eigenes Verhalten auch andere Menschen beeinflussen und sie in Bewegung bringen zu können.
In der gelebten Realität nehmen Menschen selten nur eine einzelne, klar abgrenzbare Rolle innerhalb der Journey ein. Stattdessen bewegen sie sich situativ zwischen mehreren benachbarten Rollen, abhängig von Kontext, Beziehung und innerer Verfassung. Entwicklung verläuft entlang eines individuellen Rollenpfades, der sich über die Zeit hinweg verschiebt. Ziel ist es nicht, eine bestimmte Rolle zu erreichen, sondern das eigene Haltungsspektrum zu erweitern. Die Changemaker Journey schafft dafür ein Modell, das nicht bewertet, sondern sichtbar macht, als Einladung zur bewussten Gestaltung der eigenen Entwicklung.
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